Kohleheizung

Die Kohleheizung ist neben dem Verbrennen von Holz eine der ältesten Möglichkeiten, einen Wohnraum warm zu bekommen. Sie hat auch einige Vorteile, die viele jungen Menschen gar nicht mehr kennen, weil Kohleheizungen so langsam aber sicher verschwinden.

Was war nun so schön an unseren alten Kohleheizungen?

Der Kachelofen

Kohleheizung
einer der letzten Überlebenden

Ein richtig großer, massiver Kachelofen war über viele Jahrhunderte das Non plus Ultra. Ich kann mich selbst noch an den Kachelofen erinnern, denn vor einigen Jahrzehnten stand er noch in fast jeder Wohnung. Auch in alten Schlössern wurde viel mit dem Kachelofen geheizt, heute ist er aus Umweltschutzgründen aus der Mode gekommen. Dabei wurde die Kohleheizung aber erst sehr spät eingesetzt, als das Material für einen Rost vorhanden war (vgl. Kachelofen bei Wikipedia).

Mit recht, natürlich. Aber es ist schade, daß es der Industrie nicht gelungen ist, einen vollwertigen Ersatz zu schaffen. Die Wärmeabstrahlung wurde als urgemütlich empfunden, meistens besaß er auch noch eine „Röhre“, da konnte man im Winter wunderbar Bratäpfel herstellen. Oder auch das Essen über eine längere Zeit warm halten.

Die letzten Kachelöfen waren innen mit Schamottsteinen ausgekleidet. Die konnten so wunderbar lange die Wärme speichern und an die Umgebung abgeben, auch wenn das Feuer im Ofen schon längst erloschen war.

Kachelofen Vorteile

Man sollte jetzt aber aus Umweltgründen den Kachelofen nicht generell verdammen. Denn so schlecht, wie er manchmal geredet wird, schneidet er im Vergleich mit anderen Heizungsarten gar nicht ab. Er hat sogar einige Vorteile zu bieten:

Die ausgestrahlte Wärme eines Kachelofens ist fast unerreicht, richtig plaziert schafft er ein sehr gemütliches Raumklima. Daß in einem ofenbeheizten Raum mehr Staub bewegt wird, trifft nur auf ungünstig hingestellte Kachelöfen oder ganz alte zu. Es gibt moderne Kachelöfen, die sind so konstruiert, daß durch die Luftbewegung die kalte Luft vom Fußboden angesaugt wird und über innere (verkleidete) heiße Eisenteile nach oben geleitet wird. Der Staub bleibt aber hängen und muß dann nur noch abgesaugt werden.

Der größte Vorteil ist natürlich die lange Wärmespeicherung. Durch die innere Auskleidung mit Schamottsteinen (moderne Kachelöfen verwenden heute oft Keramik) bleibt der Ofen lange nach dem Heizen noch warm, ohne daß noch einmal Energie benötigt wird. Eine gute Zimmerdämmung kann dazu führen, daß der Kachelofen auch bei tiefen Temperaturen nur einmal am Tag beheizt werden muß. Andere Heizungen brauchen rund um die Uhr Energie.

Beim Brennstoff scheiden sich die Geister. Klar, wenn er mit Kohle beheizt wird, verunreinigt er die Umwelt. Deshalb werden heute viele Öfen mit Holz „befeuert“. Holz wächst immer wieder nach, im Gegensatz zu Kohle und Gas, und Holz ist auch verträglicher gegenüber der Umwelt. Denn der CO2-Ausstoß ist genauso groß wie die Aufnahme während des Wachstums, also klimaneutral. Auch Asche fällt wenig an und ist sogar noch als Dünger zu verwenden.
Die Preisspirale der fossilen Energie wird sich auch in Zukunft weiter drehen, denn Kohle und Öl sind begrenzt, und mit der erneuerbaren Energie… Man sieht ja, das es damit Probleme gibt.

Kachelofen Nachteile

Die sind natürlich nicht von der Hand zu weisen, aber durch eine sorgfältige Planung lassen sich die meisten verhindern:

Der Ofen kann später kaum noch woanders hingestellt werden, deshalb sollten Sie beim Bau unbedingt vorher einen Rat von einem versierten Heizungsfachmann einholen.
Auch Form und Größe spielen eine Rolle, denn wenn Sie hier Fehler machen, wird das Zimmer nicht richtig warm oder Sie verbrauchen zuviel Brennstoffe
Der Platz für einen Kachelofen spielt natürlich auch eine Rolle, und es muß ein Lagerplatz für das Brennmaterial vorhanden sein.
Ein weiterer Nachteil ist generell die Gefahrenquelle, die von einer relativ offenen Feuerstätte ausgeht. Günstig ist es, wenn ein kleiner Feuerlöscher in der Nähe angebracht ist, für alle Fälle sozusagen.
Und natürlich: Das Aufstellen eines Kachelofens ist relativ teuer. Schnell einen Heizlüfter hingestellt oder einen Radiator, das macht weniger Arbeit. Ein Kachelofen muß auch mindestens einmal am Tag geheizt werden, Asche wird herausgenommen… Nur einmal am Rädchen drehen wie bei der elektrischen Heizung geht nicht!

Andere Kohleheizungen

Am bekanntesten wird wohl der als „Kanonenofen“ bezeichnete kleinere Ofen aus Blech oder Guß sein. Die haben den Vorteil, daß sie durch die intensive Lufterwärmung einen Raum viel schneller aufheizen können. Allerdings ist es ihnen meist nicht möglich, die so erzeugte Wärme lange zu speichern. Deshalb muß hier öfter „nachgelegt“ werden.

Eine Weiterentwicklung ist dann der Kamin, der allerdings auch nicht mehr mit Kohle beheizt wird.