Die Zentralheizung ist ja keine Erfindung der modernen Zeit, es gab sie in abgewandelter Form schon sehr viel früher. Man kann in vielen alten Schlössern schon Ansätze zu einer Zentralheizung sehen, auch wenn diese oftmals mit Luft und nicht Wasser funktionierten. Aber funktioniert haben sie!
Die Zentralheizung im Wohnhaus
Am meisten verbreitet ist diese Heizung in Einfamilienhäusern, aber auch Mietshäuser und ganze Wohnkomplexe werden mit einer Zentralheizung ausgestattet. Der Vorteil ist klar: Es ist nur eine Heizstelle vorhanden, die bedient werden muß. Und da reicht dann ein energiesparender Kessel in den meisten Fällen aus.
Die Zentralheizung in Mietshäusern möchte ich hier nicht erörtern, denn die sind oft ziemlich unterschiedlich (eigener Heizkessel, Fernwärme usw.). Hier geht es in erster Linie um die Zentralheizung in einem Einfamilienhaus.
Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:
- Wahl des Brennstoffes
- Platzbedarf
- Wärmebedarf
- Anschaffungskosten
- Betriebskosten
Um es vorweg zu nehmen, der Einbau einer Zentralheizung in ein Einfamilienhaus auf Basis von Erdgas ist derzeit immer noch zu empfehlen und bietet mehr Vorteile als Zentralheizungen, die mit einem anderen Energieträger betrieben werden.
Wie funktioniert die Zentralheizung
Die Zentralheizung ist im Gegensatz zur dezentralen Energieversorgung ein Heizsystem, das Räume oder Gebäude mit Heizenergie versorgt und hierbei von einem zentralen Standort aus gespeist wird. Hierbei kommen unterschiedliche Medien als Wärmeträger in Frage.
Dies sind entweder Luft oder Wasser in flüssiger Form bzw. als Dampf. Es können unterschiedliche Energieträger zum Einsatz kommen, deren Einsatz jedoch mit Bedacht gewählt werden sollte. Hierbei spielen vor allem preispolitische Entwicklungen, als auch Raum technische Gegebenheiten eine Rolle. Nicht zu letzt ist es dem Kunden überlassen, ob er auf fossile Energieträger wie Gas, Öl oder Kohle setzt oder ob er sich für die erneuerbaren Energieträger wie Holzpellets oder eine Wärmepumpe entscheidet.
Eine weitere regenerative Energietechnik die zur Energieversorgung der Zentralheizung genutzt werden kann, sind Solarkollektoren.
Ein Leitungssystem verbindet alle Heizkörper mit der Zentralheizung im ganzen Haus und versorgt diese mit Wärme. Als Vorlauftemperatur wird die Temperatur des Trägermediums bezeichnet, die beim Zuführen zu den einzelnen Heizkörpern herrscht. Die rückläufige Temperatur des Massenstroms wird als Rücklauftemperatur bezeichnet.
Zentralheizung mit Warmwasser
Ferner kann durch die Zentralheizung warmes Wasser zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel für das Bad oder die Küche. Für die Bereitstellung für Heizwasser gibt es zwei Möglichkeiten, zum einen den Warmwasserspeicher, der direkt aus der Zentralheizung gespeist wird und den Durchlauferhitzer.
Der Warmwasserspeicher bietet den Vorteil, dass das bestehende Heizungssystem benutzt werden kann, also die Zentralheizung durch einen Speicher erweitert wird. Des Weiteren verfügt der Warmwasserspeicher über eine hohe Warmwasser-Abrufleistung, dessen Temperatur konstant ist. Ferner ist die Abnahmemenge an mehreren Zapfstellen höher im Vergleich zu einer Therme. Auch Wasser mit einem hohen Härtegrad kann so verwendet werden. Der Warmwasserspeicher ermöglicht zusätzlich die Nutzung regenerativer Energiequellen.
Die Nachteile eines solchen Systems sind, dass der Platzbedarf im Vergleich zu einer Therme höher ist. Es entsprechende Aufheizzeiten gibt, nachdem das System abgeschaltet wurde und das die Auslegung statisch erfolgt. Daher, es wird der Vorrat auf eine bestimmte Anzahl an Personen ausgelegt.
Die Therme fungiert als Durchlauferhitzer und bietet im Gegenzug geringe Investitionskosten und einen geringeren Platzbedarf. Es entfallen die Aufheizzeiten und die Installation ist relativ einfach. Jedoch erweist sich die simultane Versorgung mehrerer Zapfstellen als problematisch und es kann kein Öl als Energieträger verwendet werden. Darüber hinaus kann es zu Temperaturschwankungen kommen, bei schnell wechselnder Belastung. Das anfänglich durchlaufende Wasser hat noch nicht die entsprechende Maximaltemperatur.
Die Brennstoffe der Zentralheizung
In Deutschland werden aktuell immer noch hauptsächlich fossile Brennstoffe für den Betrieb von Zentralheizungen eingesetzt. Dies sind Erdgas und Heizöl.
Erdgas ist im Vergleich zum Heizöl günstiger und bedarf keiner Speicherung, da dieses direkt aus der Leitung bezogen werden kann. Die Wartung einer Zentralheizung, die mittels Erdgas betrieben wird, erweist sich als äußerst einfach. Darüber hinaus ist die Anfangsinvestition relativ günstig. Die Technik von mit Erdgas betriebenen Zentralheizungen hat sich seit Jahrzehnten bewährt und ist sehr effizient. Im Vergleich zum Heizöl ist, die fällt die Preissteigerung geringer aus.
Heizöl als Energieträger ist auch effizient, da die Technik ausgereift ist. Nachteilig erweist es sich jedoch, dass beim Einbau einer Zentralheizung mit Heizöl ein Speicher für das Heizöl berücksichtigt werden muss.In den letzten Jahrzehnten ist der Preis für das Heizöl drastisch gestiegen. Des Weiteren kommt es hier auf dem Markt zu enormen Preisschwankungen.
Zentralheizungen, die mit Holzpellets betrieben werden, sind in ihrer Effizienz den Energieträgern Erdgas und Heizöl ebenbürtig. Es handelt sich hierbei um einen nachwachsenden Rohstoff, der Klima neutral eingesetzt werden kann. Nachteilig ist es, dass ein Speicherplatz für die Pellets zur Verfügung stehen muss. Ferner muss ein Zuführmechanismus installiert werden, der anfällig für Defekte sein kann.
Die Anschaffung einer Pellet-Zentralheizung wird durch den Staat subventioniert. Eine Anfangsinvestition beläuft sich im Schnitt auf 13.500 Euro. Die staatliche Förderung kann bis zu 5.000 Euro betragen. Jedoch gibt es Preisschwankungen bei diesem Brennstoff.
Im Vergleich mit Heizöl ist dieser Brennstoff allerdings etwa 45 % günstiger. Als schwierig erweist sich die Reinigung dieser Anlagen. Darüber hinaus ist die Lebensdauer nicht so hoch wie bei den herkömmlichen fossil betriebenen Anlagen.
Fazit
Aus den genannten Gründen ist eine Erdgas betriebene Zentralheizung mit einem Warmwasserspeicher zu empfehlen. Der Warmwasserspeicher sollte das Wasser hierbei auf mindestens 80°C erhitzen, um etwaige Keimentwicklungen zu verhindern.