Ist eine Terrassenheizung heute noch möglich? Ich denke schon. Es gibt Alternativen zum gasbetriebenem Heizpilz, die hier beschrieben sind. Aber um es gleich vorherzusagen: Sie sind nicht wirklich ebenbürtig! Am besten ist nach meiner Meinung eine Möglichkeit, die ich weiter unten vorstelle. Doch der Reihe nach.
Viele Menschen sitzen bis spät am Abend gerne auf ihrer Terrasse oder dem Balkon, um den Tag ruhig ausklingen zu lassen und vielleicht Pläne für morgen zu schmieden. In einer lauen Sommernacht gibt es dabei kaum Probleme, es ist oft lange hell und auch war. Im Herbst oder zeitigem Frühling allerdings setzt die Temperatur dem gemütlichen Zusammensein bald ein zeitiges Ende.
Nun gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um trotzdem auch bei kühlen Temperaturen noch etwas länger draußen verweilen zu können.
Die Terrassenheizung
Allerdings kostet fast jede Erzeugung von Wärme auch Geld. Am günstigsten ist es sicherlich, einen zusätzlichen Pullover anzuziehen, oder eine Decke zu benutzen. Doch meistens werden als Erstes die Füße kalt, vor allem wenn man viel sitzt und sich nicht bewegt. Und sind diese erst kalt, friert bald auch der ganze Mensch.
Wenn es möglich ist, kann ein Terrassenfeuer für Wärme sorgen. Allerdings muß dann auch ausreichend Platz sein, um keinen zusätzlichen Brand auszulösen. Auch das Holz muß absolut trocken sein – für viele Gartenliebhaber keine Option.
Für einen Feuerkorb oder Terrassenkamin gilt gleiches: Wenn das Holz nicht wirklich ausgetrocknet ist, wird man an dem entstehendem Qualm nicht viel Freude haben. Und auch die Nachbarn werden nicht begeistert sein.
Heizpilz und Heizpyramide
In Gartenlokalen wurden sie wahrscheinlich zuerst in größerer Zahl eingesetzt, wegen der hohen CO₂ Produktion aber inzwischen fast überall verboten: die Heizpilze. Zumindest diese, die mit Gas betrieben wurden. Zu Hause auf der Terrasse sind sie zwar immer noch erlaubt, und wegen ihrer guten Wärmeabgabe werden sie auch immer noch genutzt. Allerdings sind sich viele Menschen bewußt, daß sie der Umwelt nichts Gutes tun.
Deshalb werden gasbetriebene Heizpilze und Heizstrahler immer mehr von elektrischen Geräten abgelöst, obwohl diese ja auch den Strom nutzen, der erst einmal produziert werden mußte. Weil es vielfach durch Wind und Sonne passiert, haben sie dabei kein so schlechtes Gewissen mehr.
Hersteller wollen natürlich ihre Produkte verkaufen. So kommen sie auf neue, und zum Teil auch richtig gute Ideen für eine Terrassenheizung. Da sind zum einen „elektrische Heizpyramiden“. Die sehen fast genau so aus, wie die sehr starken Gasgeräte. Nur werden sie eben mit Strom betrieben.
Keine schlechte Idee, wenn nur der Wirkungsgrad nicht so schlecht wäre! Elektrische Heizpyramiden kommen bei weitem nicht an die Heizleistung von Gasbetriebenen heran, ziehen aber dafür jede Menge Strom. Das ist um so ärgerlicher, weil eine ganze Menge Luft auf der Terrasse gewärmt wird. Die sich aber sehr schnell verflüchtigt.
Infrarotheizung
Eine bessere Möglichkeit, etwas Wärme auf die Terrasse zu bringen, ist die Infrarotheizung. Diese ist auch als „Wärmewellenheizung“ bekannt. Hier wird nicht die Luft auf der Terrasse gewärmt, sondern jeder Gegenstand, der sich in ihrer Nähe befindet: Tische, Stühle und eben auch Menschen. Klar, mit Propanheizungen kann man auch dieses Wunderwerk der Technik nicht vergleichen. Auch sie brauchen verhältnismäßig viel Strom, aber der ist viel effizienter als bei herkömmlichen elektrischen Heizungen.
Ich habe das nun ganz anders geregelt: Statt einen mit Propangas betriebenen Heizpilz auf die Terrasse zu stellen, habe ich den vorhandenen Pavillon beheizt. Zuerst mit allerlei elektrischen Geräten (Propangas im Pavillon ist absolut tabu!), jetzt sind zwei Tische aufgestellt, die ihn ihrem Fuß eine Infrarotheizung haben.
Das ist gerade für uns ältere Generation von Vorteil: Die Füße, Beine und was da knapp drüber ist, werden angenehm gewärmt, der Kopf aber nicht. Er bleibt frei zum Sprechen und Bier trinken, und auch die Getränke befinden sich auf der Tischplatte. Außerhalb der Heizung.
Der Stromverbrauch ist gegenüber allen anderen Heizungen am geringsten, denn es wird ja nicht viel gewärmt. Zudem kann man diese Heiztische auch noch so einstellen, daß sie sich ausschalten, wenn niemand am Tisch steht oder sitzt.
Durch die abgegebene Wärme, und natürlich den Personen im Pavillon, stellt sich schnell eine angenehme Wärme ein. Diese Terrassenheizung ist meiner Meinung nach die beste Erfindung der letzten Jahrzehnte (knapp hinter dem Rollator).
So kann man im Herbst noch lange draußen sitzen, wenn auch nicht ganz im Freien, sondern im Pavillon. Und das Frühjahr startet auch wie immer beizeiten.